Wanderung im Amotsdalen

Kurz hinter Oppdal erscheint uns mal wieder ein Tal besonders reizvoll, und wir entscheiden uns – trotz unseres Rückfahrt-Terminplans – hier noch in die Wanderung im Amotsdalen hineinzuschnuppern. Wieder einmal werden wir durch einen Mautstraße (norwegisch: Bomveg) begrüßt, der mit 50 Kronen pro Tour zu belohnen ist. Ein kleiner Parkplatz für ca. zehn Autos wartet drei Kilometer weiter die gute Schotterstraße hinauf. Wie wir später feststellen, fahren einige Norweger auch noch weiter die Straße rauf, und parken ihre Fahrzeuge hinter dem Ziplining-Gelände ab.
Der gnädige Herbst
Ab hier beginnt für uns eine traumhafte Herbstwanderung – bzw. zunächst sogar ein Herbstspaziergang. Entspannt erstreckt sich der relativ breite, aber trotzdem mauschelige Weg am Nordhang des Amotsdalen in Richtung Fjell. Wir haben heute außerdem Glück, denn es herrscht zunächst recht eitel Sonnenschein und mit Föhnunterstützung sogar angenehme 17 Grad. Alles riecht nach Herbst: das Laub, der Wald, das Moos. Wie man Gerüche besser beschreiben kann, wissen wir nicht, aber es gibt einem das Gefühl eines ruhigen Spaziergangs im Herbst, wie man ihn als Kind erlebt hat.
Die warme Luft lässt einen schnell die sonst oft so kalten norwegischen Tage vergessen. Wer kann und will, sollte sich vielleicht auch einen warmen, sonnigen Herbsttag für diese Wanderung aussuchen. Auch die Herbstfarben der Laubbäume im Zusammenspiel mit den immergrünen Tannen und dem Sonnenlicht erschaffen ein beeindruckendes, märchenhaftes Tal. Unten im Tal begleitet uns die ganze Zeit der Åmotselva-Fluss, wenngleich wir auf dem Weg meist etwas weiter von ihm entfernt sind. Verschiedene Hütten markieren die Etappen des Weges. Dieser wird irgendwann in den Dovrefjell-Nationalpark münden, jedoch erst nach vielen weiteren anstrengenden Höhenmetern. Das Amotsdalen ist zudem bereits als Landskapsvernområde (Landschaftsschutzgebiet) markiert.
Nach ca. acht Kilometern hat man dann die Möglichkeit, über die Beffbrua-Brücke auf die andere Seite des Tals zu gelangen. Hier verwandelt sich der Weg zurück talabwärts von einem Spazierweg in einen richtigen, schmalen Wanderpfad. Mit vielen Auf- und Abstiegen führt er oft dicht am Fluss entlang und später auch weiter oben auf einer Ebene im Tal etwas abenteuerlicher. Erst durch diesen Verlauf wird die Wanderung zu einer richtigen Rundwanderung – mit fast allem, was dazu gehört (mal von einer Bergbesteigung abgesehen).
Fazit zur Wanderung im Amotsdalen
Die Abendsonne verabschiedet uns als sie im Tal im Westen versinkt – ein Symbol für die nahende Nacht und somit auch das wohlverdiente Bett (sowie der obligatorischen Nudelspeise). Die Wanderung im Amotsdalen war für uns ein Highlight in Norwegen! Wir hoffen, dass diese Tour auch unter anderen Wetterkonditionen eine ähnliche Magie entwickeln kann wie an diesem heutigen Tage.
Wer noch eine andere schöne Wanderung in Norwegen für den Herbst sucht, der sollte sich auf zum Mørkridsdalen machen.
Länge in Kilometer | Dauer in Stunden | Höhenmeter | Schwierigkeit | Bewertung 1 - 5(sehr gut) |
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13 | 5 | 400 | mittel | 4,5 |