Traumhafte Talwanderung bei der Sognefjellet Road im Mørkridsdalen

Die hier beschriebene wirklich traumhafte Talwanderung bei der Sognefjellet Road machen wir eher durch Zufall ausfindig. Im kleinen Ort Skjolden weist ein Straßenschild nach Mørkrid. Ein Wandergebiet und geschweige denn die Qualität dessen, lässt sich nicht erahnen. Bei einem offiziellen Wanderparkplatz halten wir zunächst. Hier ist auf einem Übersichtsschild eine Wanderung bis zu einem Wasserfall im Mørkridsdalen ausgeschildert. Nachdem wir der Asphaltstraße für einige hundert Meter im Regen gefolgt sind, werfen wir einen Blick auf die Karte. Dabei stellen wir fest, dass dieser Weg weiter entlang der Straße führt. So kehren wir um und fahren noch für weitere etwa fünf Kilometer in das Mørkridsdalen hinein. Kurz vor Beginn einer Mautstraße parken wir auf einem kleinen Schotterparkplatz am Straßenrand.

Die Suche nach einem Wanderweg

Nach kurzem Abschnitt auf der alphaltierten Straße halten wir uns links und folgen der linksabzweigenden Forststraße. Diese führt durch einen Wald entlang eines Flusses. Wer die Forststraße nicht entlang laufen möchte, kann auch der Mautstraße folgen. Diese kostet 50 Norwegische Kronen, circa 5 Euro, und hält einen Parkplatz am Ende bereit. Bei einer kleinen Brücke starten dann die eigentlichen Wanderwege. Wobei man bei den Beschilderungen nicht darauf schließen kann, worum es sich beim Ziel handelt. So starten wir unsere traumhafte Talwanderung bei der Sognefjellet Road ohne ein bestimmtes Ziel ins Auge zu fassen. Der vom Gletscher gespeiste Fluss wird zum immer wieder auftauchenden Begleiter und Dauer-Highlight dieser Wandertour. Wer türkismilchiges Wasser in gewaltigen Ausmaßen und wild herabtosende Wassermassen in Form von Fällen mag, wird sich hier nicht satt sehen können.

Türkisblaue Wassermassen bahnen sich ihren Weg

Einige andere Wanderer sind auch unterwegs. Aber im Gegensatz zu den anderen mehr oder weniger bekannten Wandertouren in Norwegen ist es nahezu einsam und idyllisch. Zunehmend bergauf wandern wir zunächst am Fluss entlang. Ab dem See Storatjodni folgen wir der Beschilderung für den Rundweg Liane Knivabakkli. Den steilen Abschnitt über einen Berg linksseitig des Flusses nehmen wir so gleich zu Beginn der Wanderung in Angriff. Beim tosenden Wasserfall bietet sich jetzt im Spätsommer die Gelegenheit auf den trockenen Steinen des Flussbettes eine Pause einzulegen. Hier kann in aller Ruhe dem tosenden Wasserfall lauschen. Kaum vorstellbar wie viel Wasser hier zur Schneeschmelze fließen muss. Der jetzige Zustand muss ja quasi dem mit der niedrigsten Wassermenge entsprechen.

Der „Rückweg“ wartet mit weiteren Highlights

Der kürzere der beiden beschilderten Rundwanderwege Liane Knivabakkli überquert den Fluss bei der nächstfolgenden Brücke bei Liane wieder auf die andere Seite. Ab hier geht es dann unweigerlich auf den Rückweg. Wer jetzt meint, die eine Flussseite wird ähnlich der anderen sein, der irrt sich. Jetzt folgen wir dem Pfad direkt am Fluss entlang. Später führt der Pfad noch entlang eines steinigen Erdrutsches und schließlich durch einen regenwaldartig anmutenden Wald. Wieder beim See Storatjodni angekommen, folgen wir dem gleichen Pfad wie am Anfang. Beim Erreichen der Brücke vom Anfang nehmen wir anschließend die Mautstraße bis zum Ausgangspunkt unserer Wanderung. Alternativ könnt ihr auch nochmals auf dem Forstweg auf der anderen Flussseite laufen.

Der Rundwanderweg Liane Knivabakkli ist 11 Kilometer lang. Geschätzt hätten wir aber, dass dieser länger war. Denn nach dem doch häufigen Auf und Ab waren die Füße doch ziemlich schwer. Langweilig wird es aber nie während der Tour. Um es zusammenzufassen: hier hat sich ein richtiges Schmankerl versteckt. Die traumhafte Talwanderung bei der Sognefjellet Road würden wir jederzeit nochmal wandern. Während der Tour ist auch die Hütte Arentzbu ausgeschildert. Sicher kann man hier noch viel weiter wandern. Das merken wir uns für die nächste Reise nach Norwegen. Wenn ihr längere Zeit in der Region unterwegs seid, solltet ihr nicht die unglaubliche Aussicht während der Wanderung auf den Molden verpassen.