Wanderung auf den Molden in Norwegen
Aus Richtung Sogndal kommend, wird nach wenigen Kilometern entlang der beliebten Sognefjellet Straße ein Wanderparkplatz beschildert. Wir folgen für etwa zwei Kilometer einer in gutem Zustand befindlichen Schotterstraße. Der Parkplatz ist gut gefüllt. Es gibt auch noch einen Ausweichparkplatz. Das dieser des Öfteren benötigt wird, erkennt man spätestens während der Wanderung auf den Molden. Denn der eigentlich schmale Wanderweg ist an einigen ebeneren Flächen schätzungsweise auf fünf Meter Breite ausgetreten.
Es muss also extrem voll sein können. Eventuell weil dies die erste Wandermöglichkeit entlang der schließlich durch den Jotunheimen Nationalpark führenden Straße ist. Das diese viel befahren ist verwundert nicht, schließlich wird diese als spektakulärster Roadtrip Norwegens bezeichnet. Führt sie doch über das Dach Norwegens mit den höchsten Bergen des Landes. Das wir einige Tage später auch noch auf dem höchsten Gipfel Galdhøpiggen stehen werden, ahnen wir noch nicht. Gegen 15 Uhr machen wir uns auf den Weg zum Berg Molden. Zu dieser Zeit kommen uns die meisten Wanderer schon auf ihrem Rückweg entgegen. Die Wanderung wird als schwer (rote Farbe) deklariert.
Stetig aufwärts auf zunehmend steilem Terrain
Zu Beginn führt der Weg zu unserer Freude durch einen Wald. In den letzten Wochen hat unser Wanderauge eher Felsen und Fjorde gesehen. Oberhalb der Baumgrenze geht es auf dem heute staubtrockenen Pfad stetig nach oben. Wahrscheinlich zum Schutz des Weges vor noch mehr Erosion sind viele Holzbalken entlang der Route installiert. Auch einige steile Felstreppen gilt es während der Wanderung auf den Molden zu überwinden. Bis zu einer kleinen Hütte geht es aber relativ angenehm bergauf. Folgend wird der Weg steiler und teilweise sind große Schritte erforderlich, um die nächsten Felsen zu erklimmen. Recht plötzlich hat man das Ziel dann schon erreicht.
Die grandioseste Fjordaussicht der Norwegen-Wanderreise
Der Berg Molden ist durch einen großen Steinhaufen erkennbar. Inzwischen befinden wir uns auf mehr als 1.100 Höhenmetern und der kalte Wind wird zunehmend als unangenehm empfunden. Mit den Windjacken ist es dann wieder recht warm und wir wandern noch den kleinen Rundweg auf dem Bergplateu. Von etwa der gegenüberliegenden Seite des Molden-Gipfels bietet sich einem dann die beste Aussicht der gesamten Wanderung auf den Molden. Die umliegende Landschaft ist unfassbar beeindruckend. Der Lustrafjord ist ein Seitenarm des Sognefjords und windet sich von rechts beginnend unten im Tal entlang um dann weit links sein Ende zu finden. So viel Fjord-Aussicht hatten wir bisher auf keiner Wanderung. Und als ob dies nicht schon genug wäre, erstreckt sich der Blick bis zu den hohen, schneebedeckten Gipfeln des Jotunheimen Nationalparks. Also solltet ihr auf jeden Fall den Rundweg oben auf dem kleinen Plateau nicht auslassen. Einige Zeit bestaunen wir die Szenerie.
Über den gleichen Weg geht es wieder abwärts. Mehrfach kann man noch die Fjorde ringsum bestaunen, jedoch nicht mehr mit der Aussicht von oben. Mit Erreichen des Waldes bietet sich auch wieder Schutz vor dem heftig pustenden Wind. Die Wanderung auf den Molden bietet für den relativ geringen Zeit- und Kraftaufwand eine spektakuläre Aussicht. Es lohnt sich auf jeden Fall auch wenn viele andere Wanderer unterwegs sein sollten und dies dem Weg inzwischen auch deutlich anzusehen ist. Wer nicht genug von traumhaften Fjordaussichten kriegen kann, sollte die Wanderung auf dem Dronningstien oder eine Tour beim Lysefjord auf den Pulpit Rock oder den eher unbekannten Sokkaknuten in Betracht ziehen.
Länge in Kilometer | Dauer in Stunden | Höhenmeter | Schwierigkeit | Bewertung 1 - 5(sehr gut) |
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8,7 | 3,75 | 550 | mittel | 4 |