Wanderung auf den Nesaksla in Åndalsnes

Man muss sich auch durch schlechte Wege kämpfen. Das war irgendwann unsere Motivation immer noch ein Stück weiter zu gehen während der Wanderung auf den Nesaksla. Aufgrund der Empfehlung im Reiseführer als Must-Do nehmen wir den Aufstieg auf den Berg im Städtchen Åndalsnes in Angriff. Mindestens drei Parkplätze zählen wir, die alleine für diese Wanderung ausgewiesen sind. Ein schlechtes Omen. Unser Parkplatz war glücklicherweise an diesem Tag gebührenfrei.

Was die Beliebtheit der Wanderung auf den Nesaksla anrichten kann

Nachdem die ersten etwa 100 Höhenmeter über eine Metallrampe überwunden sind, bewahrheitet sich das schlechte Omen zunehmend. Einen auf solcher Breite so extrem ausgetretenen Weg haben wir in unserer ganzen „Wanderkarriere“ noch nicht erlebt. Tiefe Furchen durchziehen den Boden. Einige Bäume sind durch die verursachte Erosion bereits umgeknickt. Eine interessante Wegführung ist nicht denkbar, da es einfach nur geradeaus hoch geht. Alles ist einsehbar, denn die Vegetation hat die Massen an Menschen nicht überlebt. Dazu kommt der Lärm der Stadt inklusive des Verkehrs. Diesen hört man fast bis zum Ziel häufig während der Wanderung auf den Nesaksla. Zu allem Überfluss kommen noch die Geräusche von ständigem Schießen aus der Ferne hinzu. Es hörte sich an, als würde das Militär eine Übung abhalten. Die mutmaßlichen Schießereien gingen auch am nächsten Tag weiter.

Ziemlich viele Höhenmeter und eine theoretisch tolle Belohnung

Zu erwähnen ist auf jeden Fall, dass der Anstieg ziemlich steil ist und am Ende über doch etwas exponierte Treppen führt. Als wir oben ankommen, ist immer noch keine Freude an dieser Wanderung aufgekommen. Und das trotz der schönen Aussicht, mit der die Wanderung auf den Nesaksla den Aufstieg am Ende belohnt. Bei der Aussichtsplattform wird darauf hingewiesen, dass jede Person nur zwei Minuten Zeit hat, dort zu gucken. Es ist kaum vorstellbar, wie voll es hier sein muss an sonnigen Tagen. Heute sind nämlich nur wenige Leute unterwegs. Aussichten wie diese gibt es aber auch häufig nach einer schönen Wanderung wie der Tour auf dem Dronningstien.

Optionale Ausweichrouten vom ausgetretenen Pfad

Vom Nesaksla aus besteht die Möglichkeit über den Romsdalsveien zum Romsdalseggen weiter zu wandern. Wegen des erneut einsetzenden Nieselregens begeben wir uns jedoch beinahe genervt auf den Rückweg. Seit 2021 kann man auch mit der Bergbahn bis auf den Nesaksla fahren. Vielleicht soll so erreicht werden, dass weniger Menschen auf dem Weg unterwegs sind. Mit der Bahn könnte man auch runter fahren. Da uns der Preis von 30 Euro für eine Person und eine Strecke etwas arg happig erscheint, bleiben wir bei dem Entschluss den unschönen Weg wieder nach unten zu gehen.

Aus lauter Verzweiflung auf die „gefährliche“ Winterroute

Janin hat dann noch die geniale Idee die Winterroute bergab zu nehmen, in der Hoffnung diese wäre schöner. Das ist sie auch, aber auch wesentlich steiler und häufig mit Seilen gesichert. Einige „Kletterpartien“ später kommen wir zu der Überzeugung, dass diese Winterroute der schönste Teil dieser ganzen Wanderung war. Diese Route ist aber nicht ganz ungefährlich. Eine Verletzung oder ein Sturz hätte noch gefehlt und sich für diese Tour am wenigsten „gelohnt“. Die Erkenntnis, warum diese Route im Winter empfohlen wird, offenbart sich uns nicht. Für uns ändert sich die Entscheidung nicht, dass wir die Wanderung auf den Nesaksla nicht empfehlen würden und diese völlig überbewertet ist. Vielleicht war es hier schön, bevor die Tour dermaßen im Reiseführer empfohlen wurde?! Insgesamt schöner ist die Tour bestimmt, wenn man von Isfjorden über das Fjell dem Romsdalseggen folgt und dann nur zum Schluss hier absteigt.