Alpenüberquerung E5 – Etappe 5 zur Martin-Busch-Hütte
Wer nach dem sehr langen Aufstieg zum Schluss der gestrigen 4. Etappe auf einen entspannteren Wanderweg hofft, wird enttäuscht. Gleich zu Beginn der Alpenüberquerung E5 – Etappe 5 von der Braunschweiger Hütte zur Martin-Busch-Hütte geht es weiter aufwärts. Gegen 7:30 Uhr brechen wir auf, denn die längste Etappe der Alpenüberquerung auf dem E5 von Oberstdorf nach Meran liegt vor uns.
Aufwärts zum Pitztaler Jochl
Der aufsteigende Weg hinauf zum Pitztaler Jochl ist früh sichtbar. Bis zum Erreichen einer kleinen Ebene mit wunderschöner Aussicht auf die Alpen ist die Steigung noch mäßig. Ab hier geht es auf sehr steilem, schmalem Pfad weiter. Der häufig mit Seilen gesicherte Steig führt über große Felsen hinauf. Dieser Abschnitt der Alpenüberquerung E5 – Etappe 5 ist ziemlich anstrengend. Es macht aber immer Spaß diese schwierigeren Abschnitte über Fels und Stein zu überwinden. Der Aufstieg ist wesentlich kürzer als der auf die Seecharte während der 3. Etappe.
Und wieder abwärts – auf tollem Pfad
Oben angekommen beginnt der lange Abstieg auf der anderen Bergseite. Dieser Wanderpfad ist teils stark abschüssig und ist wiederum häufig mit Drahtseilen und Trittstufen gesichert. Einige Mitwanderer kommen hier langsamer voran als bergauf. Nach dem steilen Teil folgt ein längerer Abschnitt, bei dem es gilt von einem Riesenstein zum Anderen zu hüpfen. Auf diesem abwechslungsreichen Pfad bergab kommen wir zügig voran und das „Steinhüpfen“ macht Spaß.
Durch den Rosi-Mittermeier-Tunnel
Dann folgt noch ein kurzes Stück auf asphaltierter Straße bis zum Parkplatz, was natürlich keine Freude bringt. Hier warten wir auf den Bus der uns für 2,50 EUR in wenigen Minuten durch den Rosi-Mittermeier-Tunnel bringt. Im Internet wird häufig geschrieben, dass man diesen auch zu Fuß durchqueren kann. Aber der Tunnel ist sehr lang und schmal. Einen Fußgängerweg gibt es nicht, also für Fußgänger nicht zu empfehlen. Wer möchte auch so lange in stickiger Abgasluft durch einen dunklen Tunnel gehen.
Der Panoramaweg nach Vent
Auf der anderen Seite des Tunnels angekommen, führt uns der tolle Panoramaweg in 4 Stunden bis nach Vent. In der Tat braucht man diese Zeit, aber es kommt einem bei Weitem nicht so lange vor. Die abwechslungsreiche Wegführung entlang am Berghang und die schönen Ausblicke ins Tal und auf die gegenüberliegenden Berge lassen die Zeit schnell vergehen. Es gibt einige kurze, steile Abschnitte aufwärts.
Das unerreichbare Örtchen Vent
Aus weiter Entfernung ist das Örtchen Vent sichtbar, aber es dauert noch einige Zeit bis man dort ist. Der lange Abstieg auf der nun erreichten, breiten Kieselstraße lässt sich durch steilere Abkürzungen auf schmalen Wanderpfaden einschränken. Die Beine melden zeitnah, dass sie nicht mehr schräg abwärts wollen und Vent scheint nicht näher zu kommen. Als wir endlich die Ortschaft erreichen, gönnen wir unseren Füßen eine wohlverdiente Pause. Wir hoffen auf eine Bäckerei oder dergleichen, aber es gibt nur ein kleines Kaufhäusl. Immerhin ausgestattet mit kühlen Getränken und Brötchen, leider unbelegt. Eine nette Dame motiviert uns nicht gerade, indem sie uns erzählt, dass der Weg rauf zur Martin-Busch-Hütte weit ist und viele Höhenmeter bereit hält.
Aufstieg zur Martin-Busch-Hütte
Nach Überquerung des kleinen Flusses über eine Brücke gehen wir geradewegs Richtung Lift und nehmen die fast schon senkrechte Abkürzung aufwärts. Wem dieser Weg zu schräg ist, kann auch den großen Kehren folgen. Nach dem kurzen, anstrengenden Aufstieg geht es weiter mit angenehmer, leichter Steigung durch das Tal mit Bachlauf. Der weitere Wegverlauf der Alpenüberquerung E5 – Etappe 5 hinauf zur Martin-Busch-Hütte ist wegen Steinschlags gesperrt. Einige Wanderer sind dennoch der Meinung dort lang zu gehen. Wir nehmen die Umleitung auf der anderen Bergseite. Der Weg führt hier weiter hinunter bis zum schönen Fluss im Tal. Die Ausblicke auf die Schlucht sind beeindruckend. Der Wanderweg über die Umleitung ist wesentlich schöner, da es auf schmalem Pfad weitergeht. Der eigentliche Weg führt über eine breite Kieselstraße.
Endlose Biegungen offenbaren nicht das Ziel
Schließlich müssen wir wieder auf den ursprünglichen Wanderweg auf die andere Seite des Flusses. Eine ehemalige Brücke ist nicht mehr passierbar, da ein riesiger Fels hinauf gefallen ist. Bevor wir wieder bei der Kieselstraße angekommen sind, geht es noch einmal stark ansteigend aufwärts. Dann wird auch der breite Weg zunehmend schweißtreibend und hinter jeder zuvor nicht einsehbaren Biegung erwartet man längst die Martin-Busch-Hütte. Aber man wird mehrmals enttäuscht, denn es offenbart sich nur der weiterführende, mühsame Weg mit einer weiteren Kurve. Die Füße machen sich nun endgültig bemerkbar. Die Sonne ist längst hinter den Bergen verschwunden.
Die längste Etappe der Alpenüberquerung endet
Als man schon garnicht mehr damit rechnet, ist doch noch das Ziel der Alpenüberquerung E5 – Etappe 5 – die Martin-Busch-Hütte – zu sehen. Die Hütte ist die teuerste Hütte der gesamten Wanderung. Warum wissen wir nicht, der Gastraum ist klein und eng und die Ausstattung wirkt alt. Außerdem ist diese Hütte im Gegensatz zu anderen mit dem Auto erreichbar, so dass auch das teuerste Frühstück der Hüttentour nicht zu erklären ist. Die Kopfkissen verdienen die Bezeichnung als solche nicht.
Vor allem als wir am nächsten Tag auf der 6. Etappe des E5 die Similaun Hütte errreichen ist der Kontrast noch deutlich sichtbarer. Diese ist richtig schick und neu gemacht und hat auch noch eine grandiose Aussicht. Wer seine Etappen anders legen kann oder den Weg bis hinauf noch schafft, dem empfehlen wir dort zu übernachten.
Länge in Kilometern | Dauer in Stunden | Höhenmeter | Schwierigkeit | Bewertung 1 - 5 (sehr gut) |
---|---|---|---|---|
22,5 | 8,5 | 1.065 (hoch); 1.328 (runter) | mittelschwer | 4,5 |
Wandererwertung: