Wanderung Hoher Nock ab Windischgarsten

Wanderung Hoher Nock ab Windischgarsten im Nationalpark Kalkalpen in Oberösterreich, auf dem Berggipfel des Hohen Nocks mit Gipfelkreuz angekommen, großes Plateau auf dem Gipfel, tolle weite Aussichten auf die umliegenden Berge der Kalkalpen in Österreich, Wanderer genießt die Aussicht in alle Richtungen

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Wanderweg-Bewertung

Vom Parkplatz im Rettenbachtal wollen wir den mit 1.963 Höhenmetern höchsten Berg des Nationalparks Kalkalpen in Angriff nehmen. Vom Parkplatz führt ein sofort einsehbarer breiter Weg ins Tal hinein. Die Wanderung Hoher Nock ab Windischgarsten kann also starten. Und so laufen wir einfach drauf los. Nach ungefähr 20 Minuten fragen wir uns, wann genau wir die 1.300 Höhenmeter überwinden sollen? Nach einem Kartencheck stellen wir fest: das ist definitiv nicht der richtige Weg. Also schnurstracks zurück. Wieder beim Parkplatz angekommen, sehen wir die Wanderschilder, die halb im Wald versteckt auf dem Weg 463 von Süden hoch auf den Hohen Nock führen. Der Weg beginnt also vor dem Parkplatz! Die extra Zeit, die wir durch frühes Aufstehen gewonnen haben, ist dahin. Und so ist es schon fast Mittag, als es endlich los geht.



Doch noch den Startpunkt gefunden

Gleich zu Beginn geht es ordentlich steil durch dichten Wald aufwärts. Ja, so kann man dann auch die beachtlichen Höhenmeter überwinden. Im Schatten wandert es sich recht angenehm. Nach etwa einer halben Stunde lichtet sich der Wald dann und kommt während der gesamten Wanderung nicht mehr zurück. Unter den kurzen Baumabschnitten, legen wir kurze Pausen ein bzw. verschnaufen. Hannes vergleicht die Höhenmeter mit dem Aufstieg auf den Brocken, das wären schließlich auch beinahe 1.000 Höhenmeter gewesen. Aber vergleichen lässt sich das absolut nicht.
In der Sonne ist es für Mitte September sehr warm. Von nicht mehr ganz so intensiver Sonneneinstrahlung ist hier nichts zu spüren. Der Anstieg ist jedoch relativ gleichmäßig, nur an einigen Stellen gilt es höhere Felsen zu überwinden.

Empfehlenswert: Trittsicherheit und Schwindelfreiheit

Was für die Wanderung Hoher Nock ab Windischgarsten auf jeden Fall erforderlich ist: Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Ein nicht zu verachtender Abschnitt führt am Berghang über ein großes Geröllfeld ohne jegliche Sicherung. Das das nicht gänzlich ungefährlich ist, merken wir auf dem Rückweg als eine Bergziege in etwas höherer Lage marschiert und Steine zu Fall bringt. Wenige Meter vor uns krachen diese ins Tal. Da möchte man nicht gestanden haben.

Das unerreichbare Gipfelkreuz vom Hohen Nock

Der Aufstieg ist recht lang, aber zu keiner Zeit uninteressant. In vielen Serpentinen geht es immer weiter aufwärts. Das Gipfelkreuz vom Hohen Nock sieht man ab einer kleinen Ebene schon relativ früh. Und doch scheint dieses oftmals unerreichbar. Die müden Glieder machen sich schon erheblich bemerkbar. In einer weiten Kurve führt der Weg dann rechts ab und dann auf das Ziel zu. Auf der Zielgeraden gibt es ein kleines Plateau mit einer wunderbaren Aussicht. Hier kann man kurz überlegen, ob es reicht es bei dieser grandiosen Aussicht zu belassen.

Felskletterei und große Erleichterung am Ziel

Aber so weit ist es jetzt auch nicht mehr. Wer mit Höhen nicht ganz so gut zurecht kommt, sollte den Blick vom senkrecht abfallenden Abgrund wenige Zentimeter neben dem Pfad hinunter ins Tal vermeiden. Insbesondere der letzte Abschnitt erfordert dann nochmal starke Nerven. Die Wanderstöcke platziere ich am Wegesrand, denn es geht mehr oder weniger auf allen Vieren weiter. Die Bezeichnung Weg ist jetzt nicht mehr angebracht, sondern: Felskletterei. Es sind aber wirklich nur die letzten Höhenmeter.

Und auf einmal steht man oben. Geschafft, ein grandioses Gefühl. Man steht plötzlich auf einer herrlichen kleinen Bergebene, sieht das zuvor unerreichbar scheinende Gipfelkreuz und die unfassbar beeindruckende Aussicht auf die 360-Grad Bergwelt. Dadurch weiß man gar nicht, in welche Richtung man zuerst schauen soll. Es ist schon nach 16 Uhr, die angegebenen 3,5 Stunden auf dem Wegschild für die Wanderung Hoher Nock ab Windischgarsten scheinen für geübte Bergwanderer zu sein.

Der gleiche Weg – aber keinesfalls eintönig

Gegen 17 Uhr geht es dann schon wieder abwärts. Zuerst wieder auf allen Vieren, danach kommt man schneller voran. Vorsicht ist bei den kleinen Kieselsteinen geboten, da diese leicht unter den Füßen nachgeben. Inzwischen macht die Sonne sich auf den Weg auf die andere Erdseite. Es entstehen traumhafte Lichtmomente. Hannes macht wieder einmal viel zu viele Fotos. Die Farben, insbesondere die grüne Vegetation wirken durch die einsetzende Dämmerung viel satter. Und die Temperaturen sind jetzt angenehm.

Wir gehen ziemlich schnell hinunter würde ich sagen, dennoch brauchen wir (inkl. der vielen Fotopausen) 3 Stunden bis nach unten. Auch der Abstieg ist zu keiner Zeit langweilig. Es macht einfach nur Spaß. Im letzten Abschnitt der Wanderung Hoher Nock ab Windischgarsten durch den Wald ist es bereits so dunkel, dass man gerade so noch die hellen Kalksteine zur Orientierung sieht. Bloß gut, dass hier der schwierige Abschnitt mit Abgründen vorbei ist. Gegen 20 Uhr endet ein traumhafter Bergtag. Dieser wird als einer unserer Lieblingstage in Erinnerung bleiben.

Länge in KilometerDauer in StundenHöhenmeterSchwierigkeitBewertung 1 - 5 (sehr gut)
12,671.300schwer5

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Wandererde
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