Wanderung zum Prielschutzhaus von Hinterstoder

Wanderung zum Prielschutzhaus von Hinterstoder im Toten Gebirge in Oberösterreich, beim See Schiederweiher angelangt genießt der Wanderer die herrliche Aussicht auf den Hohen Priel und die anderen Berge des Toten Gebirges, von grünen Wiesen und Wald umgeben, die Berge spiegeln sich im klaren Wasser des Schiederweihers

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Wanderweg-Bewertung

Eine Wanderung zum Prielschutzhaus von Hinterstoder ist mangels Zeit und Kraft für heute eigentlich absolut nicht geplant. Der Grund für unsere Anreise sind folgende Superlative: Der schönste Platz Österreichs 2019 oder der schönste See Österreichs. So heißt es in den Top 5 der Must-Dos unserer Unterkunft – nagut, vielleicht muss man sich diesen Schiederweiher mal kurz ansehen. Und tatsächlich, als wir ankommen, wirkt alles wie eine typische Touristenabzocke. Ein kostenpflichtiger Parkplatz, der bereits fast voll ist, viele Leute und die obligatorischen Imbissbuden empfangen uns.



Wir geben aber nicht auf und machen uns auf den Weg um uns umzuschauen. Und tatsächlich, lässt man die vielen Leute außen vor, so gelangen wir wunderschön der Steyr und der Krummen Steyr folgend nach ca. 15 Minuten zum Schiederweiher, dem schönsten See. Ob dem so ist, können wir nicht beurteilen. Aber mit dem Hohen Priel und seinen weiteren Berg-Kumpanen im Hintergrund des Sees ist dieser wirklich eine Augenweide und vielleicht zu Recht so gut besucht (siehe Fotos).

Unweit vom Schiederweiher plötzlich menschenleer

Wir wollen aber noch ein wenig weiter laufen und versuchen unsere übliche Taktik: ca. 20 Minuten weiterlaufen. Wenn es aufgeht, sind wir dann wieder fast alleine unterwegs. Und siehe da – auch dieses mal ist dem wieder so. Nach dem sehr vollen Restaurant mit Bergsicht sind wir unter uns. Zwar begegnen wir immer noch einigen Rückkehren vom Berg, doch das Verhätnis ist 1:15. Wir beschließen, mal zu schauen, wie weit wir dem Weg zum Prielschutzhaus folgen wollen.

Ununterbrochen steil bergauf – aber häufig im schattigen Wald

Zunächst sanft steigend über eine Forststraße gelangt man kurz darauf auf einen schmalen und dicht bewachsenen Pfad. Dieser hebt das Niveau und den Steigungswinkel doch deutlich. Schon geht es los: schwitzend, schnaufend und langsam den Berg hoch krauchend bewegen wir uns fort. Doch schon nach kurzer Zeit aktiviert sich wieder der Bergmodus. Dies benötigt immer eine gewisse Vorlaufzeit und manchmal auch einiges an Überwindung. Aber dann geht es mit ordentlichem Tempo und nur wenigen Pausen dem Pfad folgend über viele Serpentinen und große Steine bergauf. Teils gehend, teils springend und hüpfend, überwinden wir diesen etwa vier Kilometer langen, anstrengenden Abschnitt der Wanderung zum Prielschutzhaus von Hinterstoder.

Grandiose Bergwelt beim Prielschutzhaus

Aber es sind vier äußerst abwechslungsreiche und mit Panoramen belohnende Kilometer. Selten hat uns ein Bergstieg so viel Spaß gemacht. So sind wir nach ca. einer Stunde und 45 Minuten beim Prielschutzhaus angekommen. Mein T-Shirt ist komplett nass. Wir gönnen uns zwei große Johannisbeerschorlen und saugen die Bergsicht in uns auf. Da wir ausgerechnet heute nicht mehr genug Zeit haben für diese Bergkulisse, müssen wir uns kurz darauf schon wieder an den Abstieg machen. Nicht aber ohne unsere Brot- und Kekszeit auf einer schön gelegenen Bank kurz hinter der Hütte Richtung Tal zu uns zu nehmen.

Mit viel Spaß wieder abwärts ins Tal

Nach ca. einer Stunde und viel Steingehopse sind wir wieder im Tal. Ein äußerst grandioser Bergabstieg, selten sowas. Anschließend dauert der Weg zum Parkplatz Schiederweiher nun gefühlt mindestens doppelt solange wie der Hinweg. Dafür sind viel weniger Menschen unterwegs und wir können den See und den Fluss, welcher den Weg säumt, viel mehr genießen. Trotz der Tourist-Trap Erscheinung ist die Wanderung zum Prielschutzhaus von Hinterstoder eine tolle und lohnenswerte Wanderung, die sehr zu empfehlen ist. Zumindest wenn man am Anfang das Menschengedränge nicht allzu schlimm findet. Wer das Glück hat und längere Zeit in der Region ist, kann noch in der Nähe ab Windischgarsten auf den Hohen Nock oder eine schöne Rundwanderung bei Windischgarsten auf den Kleinerberg unternehmen.

Länge in KilometerDauer in StundenHöhenmeterSchwierigkeitBewertung 1 - 5 (sehr gut)
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