Abwechslungsreiche Waldwanderung in Südnorwegen

Von einem kleinen und einsamen Waldparkplatz startet die abwechslungsreiche Waldwanderung in Südnorwegen. Ursprünglich wollen wir auf Grund einer Empfehlung im Reiseführer direkt in Larvik wandern. Dort befindet sich der größte, nördliche Buchenwald (norw.: Bokeskogen). Schnell stellen wir aber fest, dass der angelegte Weg sich in unmittelbarer Nähe zur Autobahn befindet und dementsprechend laut ist. Wir entscheiden uns, diesen nicht weiter zu verfolgen. Stattdessen werfen wir einen Blick auf die Karte und es offenbart sich ein großes Waldgebiet direkt nördlich von Larvik (ohne Autobahn). Von der Küstenstadt Larvik ausgehend ist dieses zu erreichen. Ein Schild mit „Parkplatz Natursti“ weist die richtige Richtung. Wir folgen einer sehr schmalen, aber schön gelegenen Straße bis zum einzigen und kostenlosen Parkplatz.

Empfehlungen abseits der Reiseführer bescheren oftmals Highlights

Der Parkplatz bei dem wir starten heißt Rømminga. Dieser beschert uns eine abwechslungsreiche Waldwanderung in Südnorwegen. Wer Moose, Farne, Felsen und schmale Pfade mag, wird diesen Weg lieben. Wir folgen im Großen und Ganzen der Beschilderung des Küstenweges mit hellblauer Markierung. Das spontan auserkorene Ziel ist die Hütte oder das Café Lauvesetra.

Sattgrün – wohin das Auge auch schaut

Der Pfad führt zunächst durch fast an einen gemäßigten Regenwald erinnernden (Buchen-) Wald. Dichtes Moos wächst überall. Und viele Farne drängen sich auf den wenigen freien und noch nährstoffreichen Flächen dicht an dicht. Alles ist in einen tiefen Grünton getaucht. Nur ab und zu wird dieser durch das Braun des Waldbodens oder der Baumstämme unterbrochen. Dieser Mischwald verwandelt sich peu à peu in einen Fichtenforst. Dieser ist jedoch kaum weniger ansehnlich, da das Moos umso dichter gedeiht.

Besonders urig und naturbelassen unterwegs auf den „Natursti“

Wenn ab und an ein „Natursti“ ausgeschildert ist, sollte man diesem Schild unbedingt folgen. Hier warten die besonders schmalen Pfade, die nicht immer sofort zu identifizieren sind. Es sind zwar kleine Umwege, aber diese sind das Highlight dieses großen Waldgebietes. Kleine Bäche fließen am Wegesrand und die ein oder andere sumpfige Stelle muss überwunden werden. Im späteren Verlauf geht es teils durch sehr hohes Gras. Dieses ist so hoch, dass es die Höhe einer ausgewachsenen Person erreicht und einem zum Teil im Gesicht kitzelt. Wer die Natur lieber aus etwas mehr Entfernung genießen möchte, sollte die „Natursti“ Wege eher nicht in Anspruch nehmen. Alle Naturfreunde sollten bedenken, dass hier Zecken im hohen Gras unterwegs sind. Mehrere Zecken mussten wir von Hannes Beinen entfernen. Es empfiehlt sich also auf jeden Fall lange Kleidung für den Unter- und auch Oberkörper.

Kaum andere Wanderer sind unterwegs

Der Weg entschädigt für die Mühe mit den Zecken aber in jeder Hinsicht. Denn die abwechslungsreiche Waldwanderung in Südnorwegen ist sehr idyllisch und es wird zu keiner Minute uninteressant. Außerdem sind kaum andere Wanderer unterwegs. Die Touristenströme tummeln sich eher an den Wander-Hotspots wie dem Preikestolen oder der Wanderung über den Besseggen-Grat.

Das Ziel der Wanderung Lauvesetra ist eine Hütte mit kleinem Café. Dieses ist aber heute geschlossen. Da gerade Anfang August und Hochsommer ist, fragen wir uns, wann es wohl geöffnet ist?! Vielleicht lohnt es sich nur am Wochenende. Über einen Rundweg (siehe Karte) geht es abermals durch jungen und alten Wald. Vorbei an Lichtungen, Sümpfen, Felsen, kleinen Hügeln und entlang kleiner Bäche schlängelt sich der Pfad. Also fast alles wonach sich der Wandersmann oder die Wandersfrau sehnt. Ein kleines Schmankerl bietet sich noch in Form erntereifer, leckerer Himbeeren am Wegesrand (nur Anfang August).